Ab 1547 durfte der katholische
Glaube nicht mehr in Umstadt praktiziert werden, nachdem die Reformation Einzug gehalten hatte. Die beiden Stadtherren Hessen-Darmstadt und Kurpfalz und mit ihnen automatisch deren Untertanen waren nun Anhänger der lutherischen oder calvinistischen Lehre. Die katholische Gemeinde löste sich auf und wurde erst 1701 wieder eingerichtet, nachdem die Kurpfalz erneut katholisch geworden war.
Mangels eigenem Gotteshaus wurden die Gottesdienste im Rittersaal des Pfälzer Schlosses gehalten. Schließlich konnte 1896 die katholische Gemeinde von der Stadt ein Teilstück des Kurpfälzischen Schlosses erwerben. Die dort stehende Zehntscheuer und die Stallungen wurden abgerissen und darauf zwischen 1897 und 1899 die katholische Kirche St. Gallus und das Pfarrhaus erbaut.
Da bis nach dem Bau des Gotteshauses keine Straßenverbindung zwischen der Pfälzer Gasse und der Realschulstraße bestand, wurde der Pfälzer Hof aufgelöst und mit einem Durchbruch zur Realschulstraße versehen.