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Hier weilte einst hoher Besuch:

Der deutsche König Ruprecht I. vormals Kurfürst von der Pfalz und Stadtherr von Umstadt, traf sich am 19. Dezember 1406 im Pfälzer Schloss mit Erzbischof Johann von Mainz und verhandelte mit ihm über weltliche und kirchliche Machtfragen. Seit 1390 war hier der Sitz des pfälzischen Amtskellers und später zudem der Repräsentationsbau des kurpfälzischen Oberamtmannes. Um 1450 wurde auf den gotischen Kernbau der ehemaligen fuldischen Burg das Herzogenschloss mit vier markanten Ecktürmen erbaut. Dieses Schloss war gleichzeitig herrschaftlicher Hof mit über 1.000 Hektar zu bearbeitender Landwirtschaftsfläche. 1806 fiel das Obergeschoss einem Brand zum Opfer, die markanten Ecktürme, die die Silhouette Umstadts prägten, waren unwiderruflich verloren. Heute ist der gotische Rittersaal Sitzungsort der Stadtverordnetenversammlung und kann für Ausstellungen, Empfänge, Konferenzen sowie Familienfeiern angemietet werden.

Abbildungen

Von 2009 bis 2012 wurde mit Geldern des Bundes und der Stadt eine Totalsanierung im Rahmen des Konjunkturprogrammes durchgeführt, die geschätzte 2,4 Millionen Euro kostete. Dazu wurde der seitliche Anbau vollständig entkernt und ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Aus Gründen des Denkmalschutzes erfolgte die Wärmedämmung von innen (Spezialputz, Fußbodendämmung, Deckendämmung zwischen Erd- und Obergeschoss). Der Rittersaal wurde ebenfalls komplett saniert. Die komplette Fensterreihe wurde erneuert, wobei am Rittersaal Verbundfenster eingesetzt wurden. Die äußere Bleiverglasung blieb erhalten und wurde durch eine innere Wärmeschutzverglasung ergänzt. Die erneuerte Bemalung baut auf der ältesten bekannten Fassung auf und wurde heller und freundlicher gestaltet. Das Schloss wird heute für Feste, Veranstaltungen und für die Sitzungen der Groß-Umstädter Stadtverordnetenversammlung genutzt.

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